Vorgeschichte
Wir beginne mit der Zeitreise unserer Geschichte schon vor 1925. Vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Mertloch wurde das Feuer noch mit Löscheimern bekämpft, diese hatte jeder Haushalt bereit zu stellen. Da man mit Eimern keine große wurfreichweite mit dem Löschwasser hatte, stand den Bürgern ab ca. 1891 eine Löschspritze als Handkarren zur Verfügung.
Das Einsatzmittel wurde im Spritzenhaus in der Kirchstraße, Ecke Burgstraße gelagert.

Im Hintergrund befindet sich eine kleine Scheune, dies war das erste Spritzenhaus von Mertloch

Pumpenkarren
Gründung
Heute vor 100 Jahren war es so weit. Am 01. März 1925, nach wiederholten Wünschen und Anregungen der Ortseingesessenen, hatte Gemeindevorsteher Herr Anton Breul zur Gründungsversammlung einer Freiwilligen Feuerwehr eingeladen. Mehr als 70 Interessenten sind der Einladung in das Restaurant „Geisen“ gefolgt und so konnte zügig mit der Versammlung begonnen werden. Der stellvertretende Gemeindevorsteher Johann Schmitt erklärte sich im Vorfeld bereit, das Amt des Brandmeisters und die Bildung einer Freiwilligen Feuerwehr anzunehmen.
So steht in der Gründungsurkunde geschrieben:
„Gott zur Ehr – Dem Nächsten zur Wehr!
Gründung der Wehr Wiederholten Wünschen und Anregungen der Ortseingesessenen berücksichtigend, beschloss die Gemeindevertretung, zur Gründung einer freiwilligen Feuerwehr zu schreiten. Am 1. März 1925 berief der Gemeindevorsteher, Herr Ant. Breul eine Versammlung in das Restaurant „Geisen“, welche derart stark besucht war, dass sofort zur Gründung geschritten werden konnte. Nachdem Zweck und Ziele durch den Vorsteher Herrn Breul und stellvertr. Vorsteher Herrn Schmitt dargelegt und allseitig für gut befunden wurden, schritt man zu den Wahlen. Es wurden gewählt:
als Brandmeister:
Maurermeister Joh. Schmitt
als Stellvertreter:
Maurermeister Gangolf Geiermann
als Abteilungsführer:
Landwirt Joh. Gilles S. v. Georg
Schmiedemeister Peter Geisen
Maurermeister Peter Gersabeck
Schmiedemeister Joseph Geisen
als Schriftführer:
Landwirt Michel Gilles
als Kassierer:
Landwirt Joh. Schad S. v. Anton
Nachdem Vorgenannte sich bereit erklärt hatten, die Wahl anzunehmen, übertrug Herr Vorsteher Breul den Vorsitz über den weiteren Verlauf der Versammlung dem Brandmeister Schmitt. Herr Schmitt dankte für das Vertrauen, das man Ihm entgegengebracht und bat alle Führer sowie Mannschaften ihm doch treu zur Seite zu stehen, damit Er die schweren Pflichten, die Er heute auf sich genommen voll und ganz zum Wohle der Allgemeinheit erfüllen könne. Dann ermahnte er alle, dass nicht nur Er, sondern alle durch ihre Zugehörigkeit zur Wehr sich diese Pflichten freiwillig auferlegt hatten. Er sei jedoch fest überzeugt, dass auch alle den festen Willen hätten, Ihr Bestes zu tun, um unsere Wehr recht bald so zu gestalten, dass sie den an sie gestellten Anforderungen voll und ganz gerecht werden können und dass für alle in Ihrer Eigenschaft als Feuerwehrmänner nur mehr zwei Worte Geltung haben, die da heißen: Gewissenhafte Pflichterfüllung! Hierauf schloss der Brandmeister die schöne Versammlung mit dem Wahlspruch der Wehr. Gott zur Ehr – Dem Nächsten zur Wehr!“

Die Gründungsurkunde

Die Gründungsmannschaft als Ehrenabteilung 1966
Anfangsjahre
Heute bleiben wir in den Anfangsjahren. Für die neue Pferdegezogene Preußische Landspritze wurde ein größeres Gerätehaus benötig. In der Kirchstraße konnten eine Scheune die neue Heimat der Feuerwehrkameraden werden, die durch umbauten zu einem echten Gerätehaus wurde. Auch ein Steigerturm fand seinen Platz, so konnte die Steigerabteilung den Umgang mit der Hakenleiter trainieren.

Im Hintergrund das Gerätehaus mit Steigerturm an der Seite.

Die alten Feuerspritzen

Das Gerätehaus von der Vorderseite

Die Preußische Landspritze besitzen wir bis heute noch


Das Gerätehaus von der Rückseite
Erste Motorspritze
Heute schauen wir in das Jahr 1936. Die Feuerwehr Mertloch erhielt ihr erste Motorspritze, eine TS6 (Tragkraftspritze). Wurde bei der alten Landspritze noch 8 Mann für die Pumpe + Reserve gebraucht, konnte jetzt ein Maschinist die Aufgabe allein übernehmen.

Ein Foto von einer Übung von 1936, im Vordergrund ist die erste Motorspritze von Mertloch.

Auch den alten Tragkraftspritzenanhänger besitzen wir heute noch.

Die alte TSA hatte eine Achse, die man ausschwenken konnte. So hatte man eine angenehme Arbeitshöhe.

Kriegsjahre
Aus der Zeit von 1933-45 können wir nicht viel Berichten. Während des 2. Weltkrieges hatte auch die Feuerwehr Mertloch mit vielen Problemen zu kämpfen, zum Ende hin waren Material, Personal und Kraftstoff knapp. Auch musste man sich mit neuen Brandbomben der Alliierten auseinandersetzen.
Nach 1945 hatte die Feuerwehr Mertloch nur noch den Tragkraftspritzenanhänger mit Pumpe und einen ganzen C-Schlauch.

1941 Erreichte ein Rundschreiben von der Feuerwehr Berlin alle Wehren in Deutschland, in dem vor einer neuen Brandbombe der Alliierten gewarnt wurde.
Einweihung TS8
Wir begeben uns in das Jahr 1957.
Es konnte feierlich eine leistungsstärkere Pumpe, eine TS8 (Tragkraftspritze), eingeweiht werden.
Zum Fest gehörte auch eine Vorführung von der Feuerwehr Polch und ein Umzug durch das Dorf.

Einsegnung TSA

Vorführung von der Feuerwehr Polch

Übung an der Kirche
Gründung Spielmannszug
Unser Spielmannszug der Feuerwehr wurde 1964 gegründet.
Es gab vorher immer wieder mal ein paar Spielmänner unter den Kameraden, nun konnten aber auch Leute außerhalb der Wehr in den Spielmannszug eintreten, so konnte man leichter musikalisch begabte Personen finden und Spielmannszug wurde größer.

Spielmannszug im Park

Spielmannszug Umzug

Spielmannzug im Saal

Umzug im Dorf
40-jähriges Jubiläum
Im Jahr 1966 konnte die Wehr in Mertloch ihr 40-jähriges Jubiläum feiern.
Nach der Kranzniederlegung ging es mit dem Spielmannszug durch das geschmückte Dorf zu den Wiesen am Sportplatz. Nach ein paar Vorführungen ging es zum gemütlichem Ausklang ins Gasthaus Gilles.

Aufbau Festzelt

Antreten Kranzniederlegung

Spielmannszug angetreten

Kranzniederlegung
Neues Gerätehaus
Wir schauen heute ins Jahr 1967, das Gerätehaus in der Kirchstraße ist über die Jahre ein gut ausgebautes Feuerwehrhaus geworden. Mit dem Ausbau der Kirchstraße musste aber das Feuerwehrhaus weichen. In der St. Gangolf-Straße, in einer kleinen Scheune, fand die Feuerwehr ihr neues Zuhause. Es war aber noch viel Arbeit nötig, um aus der Scheune wieder ein Gerätehaus zu machen.

Gruppenbild mit Geißbock vor dem neuen Gerätehaus. Der Geißbock wurde damals von einem Zirkus vergessen und von einem Kameraden adoptiert. Da dieser Geißbock Durst wie ein Feuerwehrmann hatte, musste er mit auf das Bild.
